Tourenbeschreibung:
Die Tour beginnt in Mörel mit dem Aufstieg per Seilbahn zur Rieder Alp. Von der Bergstation gehts auf einer Verbindungsstraße zur Bettmeralp. Am Dorfende führt ein Kiesweg über die Martisbergalp zum Chiebode und der Fiescheralp. Unterwegs hat man zwei kurze aber sehr steile Anstiege zu bewältigen. Die Dörfer hier oben sind Autofrei und alles Benötigte - auch die Touristen samt Gepäck - werden mit Elektromobilen und Fahrrädern mit kleinen Anhängern transportiert.
Wir fahren entlang der Südflanke des Eggishorns, auf dem Herrenweg Richtung Tälligrat, bis zu einem Tunnel. Der Weg im Tunnel ist sehr schlecht und eiskalt, da es wieder einmal von der Decke tropft. Ein Licht ist sicher von Vorteil. Auf der anderen Seite des Tunnels glaubt man sich in eine andere Welt versetzt und man hat erste Ausblicke auf den Aletsch Gletscher. Rechts am steinigen Hang liegt die Gletscherstube. Wir halten uns links und steigen hinab zum Märjelensee um möglichst nahe am Gletscher zu sein. Anfangs nur stark verblockt, wird der Weg bald unbefahrbar und so sperren wir auf halber Strecke die Bikes ab und gehen den letzten Teil zu Fuß. Vorbei am Märjelensee, der sich durch aufgestautes Wasser bildet, gelangen wir zum felsigen Rand des Gletschers. Früher soll der See so groß gewesen sein, dass Gletscherabbrüche darin schwammen.
Unten angelangt sind wir dem Gletscher ganz nah. Beim Anblick des 24 km langen Gletscher stockt uns der Atem. Diese Welt des Eises ist unglaublich faszinierend. Unten am Eis sieht man eine Gruppe von Bergsteigern in einer Seilschaft mit einem Führer über das Millionen Jahre alte Eis gehen. Dabei hat man den Eindruck man sieht Ameisen über das Eis krabbeln und die Gletscherspalten sind auf einmal keine Kratzer mehr sondern riesige gefährliche Abgründe. Der Gletscher strahlt eine ungemeine Ruhe und Energie aus. Wir können uns gar nicht satt sehen und saugen die Kraft in uns auf.
Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück und hinauf zur Platta - einer weiteren natürlichen Aussichtsplattform auf den Eisgiganten. Wir schieben also die Bikes hinauf Richtung Gletscherstube und biegen dann etwas weiter oben auf einen ziemlich verblockte,n aber dennoch großteils fahrbaren Wanderweg. Die letzten 150m gehen wir wieder zu Fuß zur Platta - einem riesigen, glatt abgeschliffenen Felsbrocken - der wie eine Terrasse über der Szenerie tront. Kein Architekt hätte den Ort dieses gigantischen Felsens als Aussichtsplattform besser wählen können. Die Einsamkeit und Abgeschiedenheit des Gletschers sind sehr faszinierend. Verengt man die Augen zu schmalen Schlitzen glaubt man das Eis fließen und Wogen zu sehen. Der Gletscher entspringt 3-geteilt von den Bergen Mönch, Eiger und Jungfrau und vereint sich schließlich zu dieser gewaltigen Eismasse. Im hellen Eis sieht man deutlich steinige dunkelgraue Bahnen die der Gletscher von den Rändern mit schleifft und in das Eis einarbeitet.
Schließlich trennen wir uns von dem Eisgiganten und fahren zurück zur Gletscherstube. Diesmal nehmen wir jedoch nicht den Stollen, sonder fahren vorbei am aufgestauten Vordersee auf einen stark verblockten Singletrail. Mitten im felsigen Terrain öffnen sich uns Traumausblicke auf den Fiescher Gletscher. Ab hier ist fahren unmöglich und wir schieben die Bikes ca. 150 hm über einen steinigen Trail im Zick Zack hinunter und fahren dann zurück zur Bettmer Alp. Von dort geht es erst auf einem Güterweg und dann auf einem urigen Pfad, einem alten teilweise noch befestigen und gut erkennbaren Walserweg hinab in das uralte Walserdorf Betten. Das enge an den Hang geschmiegte Dörfchen mit seinen dunklen urigen Holzhäusern ist ein ursprüngliches Waliser Bauerndorf wie aus dem Bilderbuch.
Ein letztes mal schauen wir über das Rhonetal hinaus nach Brig, bevor wir uns an die finale Abfahrt nach Mörel machen. Noch einmal finden wir einen urigen Walserweg und fahren den recht gut erhaltenen Pfad hinab bis zum Parkplatz der Seilbahn wo unser Auto nach einem Tag in der Hochsommerhitze vor sich hinglüht.
Fazit: Die extrem beeindruckende Tour zum Gletschergiganten sorgen für ein Naturerlebnis der besonderen Art.
Durch den Aufstieg mit der Seilbahn erspart man sich 700 hm.
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