Baden im Meer, Wandern in den Bergen, Tauchen und Segeln sind wohl typische Beschäftigungen auf einer Urlaubsinsel. Auf Elba trifft man sehr viele Segler, denn das toskanische Meer ist ein attraktives und beliebtes Segelrevier. Auch Radfahrer finden auf Elba hervorragende Verhältnisse, vorausgesetzt, sie bringen Kondition mit. Vor allem die Umrundung des Westteils der Insel erfreut sich bei Asphaltradfahrern großer Beliebtheit.
Für Mountainbiker gibt es einige ausgeschilderte Mountainbikestrecken. Diese führen über Schotterpisten und Waldwege, teilweise sind es auch alte Eselswege die mit bis zu 30 cm hohen Felsstufen überraschen können. Bevorzugte Mountainbike-Reviere sind Monte Capanne/Monte Perone, Monte Calamita und Volterraio/Cima del Monte.
Wir haben den Großteil der Insel in 6 Etappen umrundet. Dabei durchquerten wir das Monte Capanne Massiv, das mit einigen Nebengipfeln (u.a. dem Monte Perone) den gesamten Westteil der Insel beherrscht. Belohnt wurden wir für die nicht immer einfach zu fahrenden Etappen mit herrlichen Weitblicken nach Korsika, Giglio und das italienische Festland.
Wettermässig hat uns Elba zu einer Zeit, in der ganz Österreich und Italien unter einer riesigen Regenwolke samt Überflutungen versank, wirklich verwöhnt. Jeden Tag Sonnenschein, nur ein klitzekleiner Regenschauer in der Nacht und Temperaturen bis zu 25 Grad, waren zum Mountainbiken ideal.
Auf Elba gibt es einen Nationalpark, den Parco Nazionale Arcipelago Toscano. Dieser will Natur, Kultur und Tourismus auf Elba und den anderen Toskanischen Inseln in Einklang bringen. Auf einer unserer Routen durch diesen Nationalpark durften wir dies eindrücklich erleben. Stundenlang keine Menschenseele und wenige Biker-freundliche Wanderer die begeistert nach der Route fragen. Dafür Rehe, üppig blühende Wiesen, Kastanienwälder, seltene Korkeichen, Vogelgezwitscher und unzählige Spuren von Wildschweinen, die den Weg in einen Acker umgegraben hatten.
Elba hat mehr als 150 Strände, vom kilometerlangen Sandstrand mit ausführlichster touristischer Infrastruktur bis zur ruhigen kleinen Felsbucht. Die Tauchplätze rund um die Insel Elba zählen zu den schönsten des Mittelmeers. Auf unserer Tour sind wir einige male in Richtung Meer abgezweigt, haben Rast in einsamen Buchten mit den für die Insel typischen Felsen gemacht und die Einsamkeit und Idylle am Strand genossen, um im Anschluss wieder steil bergauf zu unserer Route zurück zu kehren.
Die Insel mit dem Mountainbike zu erleben war ein herrliches Erlebnis, doch ist dies sicher nur in der Vor- und Nachsaison zu empfehlen. Im Sommer ist es hier zu heiß.
Auch kulinarisch hat die Insel was zu bieten. Man sollte allerdings Touristenrestaurants meiden. Auf der Suche nach der "Slowfood-Schnecke" in einem einfachen Ristorante oder Enoteca, haben wir etliche Male ausgezeichneten Fisch zu humanen Preisen serviert bekommen. Frischer geht´s nicht!
Die Weine auf Elba sind herrlich. In erster Linie wird Weißwein getrunken, der "Elba Bianco", "Ansonico" und "Fermentino" sind trockene Weisse, die unserem Gaumen durch fruchtigen Geschmack sehr entgegen kommen.
Napoleon, der Korse und abgedankte Kaiser, herrschte hier als Diktator auf Zeit. Vom 3. Mai 1814 bis zum 26. Februar 1815 war Elba ein unabhängiges Reich Napoleons. Er blieb nicht, sondern ging nach Frankreich zurück, erlebte sein Waterloo und starb auf St. Helena.
Keine Ahnung wieso Napoleon weg wollte - wir wären gerne noch länger geblieben!
Fazit: Bei durchschnittlich 49 km und 1000 hm pro Etappe war auch noch Zeit, das tolle mediterrane Flair der Insel zu genießen. Außerdem hatten wir einen zusätzlichen bikefreien Tag zum Entspannen und Genießen eingeplant. Ein Traumrevier für panoramasüchtige Biker!
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