Tourenbeschreibung:
Wir starten unsere Tour in Vesio oberhalb von Limone. Vom Parkplatz geht es durch das Valle di Bondo erst flach später dann in Serpentinen, großteils auf Asphalt, hinauf zum Passo Nota.
Nach kurzer Rast starten wir den ersten großen Brocken des heutigen Tages. Mit mäßiger Steigung, auf schlechter Schotterstraße, führt die alte Militärstraße in unzähligen Kehren hinauf zum Tremalzo. Die Straße windet sich den Berg hinauf und immer wieder hat man Traumausblicke auf die darunter liegende bereits geschaffte Strecke. Plötzlich führt der Weg durch einen Tunnel. Allerdings ist das noch nicht der erhoffte Scheiteltunnel am Pass, sondern der Weg windet sich noch einmal 200 hm den schroffen Berg hinauf. Dann endlich erreichen wir der Scheiteltunnel, der gleichzeitig der höchste Punkt auf der Tremalzo Tour ist. Letzter Blick zurück zum Monte Baldo. Den wie meistens im Dunst liegenden Gardasee kann man nur erahnen. Ab durch den Tunnel und runter zum Rifugio Garda. Hier endet die Asphaltstraße, die vom Ledrotal (Valle di Ledro) heraufführt in einem riesigen Parkplatz. An schönen Tagen lockt die Straße mit Rifugio und Traumaussicht hunderte Motorradfahrer und Ausflügler hier nach oben auf 1700m. Dementsprechend geht es zu wie auf einem Jahrmarkt und wir tauchen ab in die Einsamkeit zum zweiten Teil der Tour.
Auf schlechter, schotteriger Almstraße geht es hinunter zum Rifugio Ciapa welches zur Einkehr lockt. Im Gegensatz zur Touristenfalle oben am Tremalzo, ist der kleine feine Almbetrieb bedeutend besser zu Einkehr auf einen Teller Pasta geeignet. Weiter gehts auf mieser, ausgespülter Schotterstraße steil bergab. Vorbei an einem Wasserfall und zwei abgelegenen Almen die Butter und Käse zum Verkauf anbieten.
Dann kommen wir an eine Abzweigung. Links abwärts führt das Valle di S. Michele nach Vesio und rechts aufwärts führt unser Weg ins Valle di Preda. Waren vorher noch etliche Tremalzostürmer auf dem selben Weg wie wir unterwegs, tauchen wir jetzt richtig in die Einsamkeit. Es ist schon später Nachmittag und die Schatten werden schon deutlich länger. Auf schmaler werdender Schotterstraße führt der Weg durch mehrere halb verfallene Felstunnels hinauf Richtung Büs Bali. Immer wieder begeistern und überwältigende Ausblicke auf die Caplonewand und die umliegenden Berge. Der Weg wird zusehends schmaler und schließlich hochalpin. Schließlich bewegen wir uns auf einem Wanderpfad und verpassen die Abzweigung über den Grat zur weiterführenden Straße. Das ursprüngliche Tunnel ist verschüttet und der Wegweiser liegt undefinierbar am Boden. Erst als wir oben am höchsten Punkt des Caplone, dem Büs Bali sind, merken wir, dass wir den Weg verpasst haben müssen. Wir drehen aber nicht um, sondern schieben die Bikes einen steilen Hang hinunter und treffen schon bald auf den um den Hang kommenden Weg. Dann geht es wieder auf Militär-Schotterstraße weiter zu einem weiteren optischen Highlight am Caplone. Der Weg ist teilweise mit Steinmauern abgestützt und an einigen Stellen wegen dem Steinschlag regelrecht in den Fels gesprengt. Schnell ein paar Fotos und weiter, denn mittlerweile ist die Sonne schon hinter den umliegenden, bizarren Felszacken untergegangen und es dämmert bereits. Bei erster Gelegenheit biegen wir links auf den Weg Nr. 67, der bald in eine einsame Asphaltstraße übergeht. Im Sinkflug geht es schier endlos hinunter nach Magasa und anschließend mit einigem auf und ab entlang dem Lago di Valvestino hinaus nach Navazzo zu unserem heutigen Quartier.
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