Gran Canaria
Dem Winter auf und davon und der Sonne entgegen!
 
 
     
Fahrleistungen gesamt:
360 km, 6.900 hm in 6 Tagestouren
 

Tourenbeschreibung:

Auch heuer wieder machten wir uns auf die Socken um für eine erholsame Woche Nebel, Winter und Vorweihnachtsstress hinter uns zu lassen! Ziel unserer Reise war wie bereits drei mal zuvor Gran Canaria! Die Bikes buchten wir vorab wie gewohnt in der Bikestation von Freemotion in Playa del Ingls.
Beim Abflug in Wien nieselt es bei 0 Grad leise vor sich hin. Schon bei der Landung in Las Palmas fällt uns auf, dass die Insel heuer besonders grün leuchtet. Sind sonst nur staubige braune Stein- und Geröllhänge zu sehen schillern die Berge diesmal in grünem Licht.
Bei unserer Landung ist es 17 Uhr, die Sonne leuchtet träge vom Himmel und das Termometer zeigt +24 Grad Celsius. Wir grinsen und genau dieses Grinsen wird uns die nächsten 6 Tage am Bike erhalten bleiben.

 
Tour 1 - Adlerpass: Eine der schönsten Routen auf der Insel, die direkt von Playa del Inglés mit dem Bike erreichbar ist. Wir fahren die Route diesmal verkehrt herum. D.h. von Playa del Inglés durch den Gran Canyon taleinwärts, dann über die gewohnte beeindruckende Adlerpassroute rüber nach Ayagaures. Da es vor ca. 1,5 Wochen geregnet hat ist es diesmal deutlich grüner als sonst und wir sehen sogar ein paar kleine Wasserläufe. Als Sonderprüfung fahren wir vom Stausee in Ayagaures hinauf zu einem atemberaubend schönen Aussichtspunkt. Anschließend sitzen wir in der Bar auf der Dorfpiazza und geniessen das jährliche Weihnachtsfest der Dorfbewohner wie aus einer Opernball-Loge, bevor wir auf Asphalt zurück nach Playa del Ingles fahren.
 

Tour 2 - Fataga: Tag zwei beginnt mit einem Missgeschick. Eigentlich war geplant mit dem Bus nach El Doctoral und von dort über den Baranco del Tirahana hinauf nach St. Lucia zu fahren. Leider ist keiner der Busfahrer bereit uns mit den Bikes mitzunehmen. Ein Jahr vorher war das noch kein Problem. Nach dem dritten Bus der uns abwinkt geben wir auf. In der Zwischenzeit ist es allerdings zu spät um den 25 km langen Anfahrtsweg zusätzlich auch noch zu schaffen. Um ca. 18.45 ist es bereits stockfinster und dann mit einem Fahrrad auf der stark befahrenen Küstenstraße auf dem Heimweg zu sein lockt uns nicht unbedingt.
Wir beschließen auf der Straße über den Gran Canyon nach Fataga zu fahren. Nach ca. 500 Höhenmeter erreichen wir einen Aussichstpunkt mit herrlichen Blicken in den Gran Canyon von Gran Canaria. In Fataga besichtigen wir den kleinen Ort und setzen uns in die Terrassenbar. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick hinaus aufs Meer. Es hat 25 Grad, rund um uns summt und brummt es und wir geniessen ein paar canarische Spezialitäten mit 1/2 l Vino Tinto. Den Rückweg nehmen wir über die gewohnte Route durch den grobschotterigen Gran Canyon.

 
Tour 3 - Pico de las Nieves: Wir fahren mit Freemotion ins Landesinnere. Von der Candelilla-Bar, kurz vor Ayacata, fahren wir hinauf zum Roque Nublo (Stein im Nebel), dem Wahrzeichen von Cran Canaria. Nach kurzer Rast mit köstlichen Feigen und Mandarinen nehmen wir den Anstieg zum Gipfel in Angriff. Eine Stunde später stehen nur mit kurzen Hosen und Bikeshirts am höchsten Punkt der Insel, auf 1.940m. Es ist herrlich warm. Die sonst steinigen Flächen um den Gipfel leuchten infolge des Regens wie gelber Rasenteppich. Dann fahren wir über einen tollen Höhenweg, einen Camino und einen Wahnsinnstrail hinunter nach Agüimes. Auf der Küstenstraße bleibt uns dann ein ca. 30km weiter Rückweg mit Rückenwind nach Playa del Inglés.
 
Tour 4 - Chira/El Rocke: Gleich nach dem Frühstück gehts los auf der Asphaltstraße über El Tablero ins Hinterland. Endlos scheint sich die Straße in weiten Kurven und Serpentinen in die Berge zu schrauben. Von hier oben haben wir einen sehr beeindruckenden Rundumblick. In der Ferne glitzert das Meer. Schließlich geht die Asphaltstraße in eine grobe Schotterstraße über. Der Weg ist ausgewaschen, stark verwittert und führt mühsam auf wildem Geläuf hinauf zum Chira-Stausee. Kurz vor dem See beginnt ein 250 m langes Steilstück hinauf zum Morro della Hierba Huerto. Nach teilweisem Schieben fahren wir über eine Hochebene, bevor es wieder abwärts geht. Schließlich erreichen wir wieder die Zufahrtsstraße und im Sinkflug geht es zurück an die Küste und direkt in die Strandbar auf ein Siegesbier!
 

Tour 5 - Soria Nationalparktour: Tag 5 und wir geniessen ein Bus-Shuttle mit fröhlich plaudernder Begleitung von Manfred, dem steirischen Wanderführer von Freemotion. In ca. 1 Stunde werden wir gemütlich nach Soria gebracht. Kurz nach dem Ort beginnt eine tolle Offroadstrecke. Hoch über dem Stausee von Soria windet sich ein grober aber fahrbarer Schotterweg bergauf. Die Sonne lacht vom Himmel und die Schotterhänge schillern blau von den vielen in voller Blüte stehenden Wermutsträuchern. Als wir die Asphaltstraße erreichen, beginnt die Nationalparkrunde die uns in einer ca. 35 km langen Runde, über den Cruz de la Huesita und dem Montana de la Sándera zum Cruz de San Antonio, durch eines der einsamsten Gebiete der Insel führt. In der Ferne sehen wir immer wieder den Rocke Nublo samt Picos de las Nieves von einer ganz neuen Seite. Als wir beim Cruz de la San Antonio wieder die Asphaltstraße erreichen ist es bereits 16.30 Uhr. Bevor wir den Rückweg über den Tauropass nach Soria und zur Küste antreten, stärken wir uns mit Mandarinen von einem Straßenhändler und bunkern Wasser. Dann gehts in zahlreichen Serpentinen, auf einer kaum befahrenen Bergstraße bergab nach Soria und zur Küste nach Arguineguin und dann die 15km entlang der Küste nach Playa del Inglés. Als wir bei Freemotion unsere Bikes parken dämmert es bereits, wir haben ein Grinsen ins Gesicht gemalt und auf unserem Tacho stehen 80km und 1.510 hm.

 

Tour 6 - Gipfeltour: Shuttle Nummer 3 mit Freemotion bis kurz vor dem Gipfel des Picos de las Nieves. Nach der langen Tour vom Vortag wollen wir es heute etwas ruhiger angehen. Zuerst fahren wir zum Parkplatz beim Gipfel und geniessen den 6. Tag in Folge mit Sonnenschein und herrlicher Fernsicht. Richtung Norden kann man Fuerteventura erkennen. Dann fahren wir, meist auf herrlichen Trails, hinnunter zum Parkplatz beim Rocke Nublo und dann über die Degollada della Manzanilla weiter nach San Bartolomé de Tirajana. Weiter gehts im Sinkflug auf Asphalt nach Fataga, wo wir ein weiteres mal die herrliche Aussicht und den Vino Tinto in der Terassenbar geniessen, bevor wir die letzten 250 Höhenmeter über den "El Mirador de Fataga" in Angriff nehmen. Tief unter uns sehen wir die ruppige Route durch den Grand Canyon und geniessen die Abfahrt auf Asphalt nach Playa del Inglés.
Dann heisst es noch Bikes zurück geben und schon wieder ist eine Woche Bikeurlaub mit tollen Erlebnissen, auf einer der schönsten Winter-Bikedestinationen, leider vorbei.