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Trans Alp 09
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Trans Alp 2009 – Etappe 4
Arnoga – Val Viola – Passo Val Viola – Alpe Campo – Sfazu – Bernina Pass – Poschiavo
45,6 km / 1302 hm
 
 
 

Da uns die Frühstückscrew im Stich gelassen hat, starten wir um 8.30 mit etwas Verspätung. Wir umfahren die langweilige Asphaltstraße, indem wir auf einem alten Wanderweg bis zur Baita Baluetta fahren. Dafür müssen wir uns dann, kurz aber sehr steil, hinauf zum Parkplatz quälen, wo wir den Schotterweg hinauf ins Val Viola unter die Stollen nehmen.

Beim Rif. Val Viola beginnt der Säumerweg hinauf zum Pass. Die Steigung ist erträglich und wir kommen flott voran. Erst weiter oben ist der Pfad von grobem Gestein übersäht, aber wir sind so gut drauf, dass wir einfach kraftvoll darüberrumpeln. Außer Atem kommen wir oben am Passo di Val Viola auf 2.432 m an. Bei der Wettfahrt über die Schlechtwegstrecke haben wir den Abzweig auf die Mountainbikestrecke, welche seit dem letzten Sommer über den Violapass neu angelegt wurde, übersehen. Wir fahren deshalb einen ½ km zurück und biegen auf den neuen Weg ein. Der Treck führt zunächst noch ein kurzes Stück die Bergflanke hoch doch dann beginnt der Traumtrail schlechthin. Auf erdigem Untergrund lassen wir unsere Bikes über unzählige Kurven auf der schweizerischen Seite des Val Viola hinunter ins Val di Campo fliegen. Der Weg geht mit wenigen Ausnahmen flüßig dahin und mehr als einmal denken wir an die Mühe, die wir voriges Jahr auf der alten Strecke über den Violapass hatten. Teilweise mußten wir die Bikes sogar tragen, weil der Pfad so verblockt und steil war. Doch das ist Schnee von gestern – in flotter Fahrt geht es bergab. Als wir die Alpe Campo erreichen machen wir kurz Pause und freuen uns grinsend über die flowige Abfahrt von beinahe 500 hm. Danach geht’s auf Schotterstrasse hinunter nach Sfazu.

Die Bernina Passstraße führt uns noch einmal in alpine Höhen. Bis zur Passhöhe schlagen sich noch einmal 700 hm zu Buche. Kehre um Kehre, scheinbar endlos, zieht die Straße durch almartiges Gelände hinauf zum Pass. Wir teilen uns den Aufstieg mit zahlreichen Rennradlfahrern, die mit ihren leichten Rennmaschinen und natürlich ohne Rucksäcke, scheinbar mühelos nach oben fliegen. Die Strecke zieht sich ganz schön und der innere Schweinehund winselt bei jeder Kehre. Dann endlich auf dem Berninapass angelangt folgt die Belohnung als sich der Blick auf die beindruckenden Gipfel und Gletscher der Berninagruppe öffnet. Pitz Bernina und Pitz Palü stehen uns im hellen Sonnenschein majestätisch gegenüber.

Auf dem Parkplatz auf der Passhöhe steht plötzlich Conny vor uns. Sie hat auf dem Weg nach Poschiavo, wo wir uns mit Ihr um 16:00 Uhr verabredet haben, noch einen Abstecher auf den Berninapass gemacht und uns direkt auf der Passhöhe getroffen. Wir beschließen, dennoch nach Poschiavo abzufahren, den tollen Trail hinunter ins Tal möchten wir uns nicht entgehen lassen.Entlang des Lago Bianco und danach auf dem Panoramatrail können wir noch unzählige tolle Ausblicke in die Welt der Bergriesen und hinunter ins Val Poschiavo genießen.

Der erhoffte Traumtrail ins Tal entpuppt sich bald als irrwitzig steiles und verblocktes Trailmonster, auf dem wir uns mehr schlecht als recht hinunter ins Tal vorantasten. Die letzten km legen wir auf der Straße nach Poschiavo zurück, wo wir kurz nach 16:00 am verabredeten Treffpunkt beim Bahnhof eintreffen wo schon Conna auf uns wartet. Eben noch auf dem schweren Trail und nun soll die Transalp zu Ende sein. Irgendwie erfasst uns Wehmut die wir mit einem großen Schluck Siegesbier runterschlucken. Auf der Heimfahrt im Auto sprudeln dann schon wieder die Erinnerungen und als wir in Blons eintreffen, haben wir uns schon damit angefunden, dass das Abenteuer Transalp für dieses mal zu Ende ist.

Mela, Joe & Gustl